Blockchain-Technologie
Das Interesse an Blockchain-Technologie steigt exponentiell und beinahe im Tagesrhythmus entstehen neue Anwendungen. Während es noch Zeit braucht, bis sich die disruptive Kraft dieser Technologie entfaltet, auf der auch Kryptowährungen basieren, sollte gegenwärtig vor allem auch der Einsatz als sichere Zahlungsmöglichkeit verfolgt werden. MARIS CONSULT steht Ihnen zu diesen Themen zur Verfügung.
Die Blockchain gehört aktuell zu den wichtigsten Trendthemen
Vor zehn Jahren wurde die erste Kryptowährung der Welt unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto entwickelt: der Bitcoin Core, als die erste Form des Bitcoin. Dass Nakamato als ersten Proof of Concept der Blockchain-Technologie eine Währung entwickelte, hat dazu geführt, dass sich bislang vor allem die Finanzbranche mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Tatsächlich sind die Anwendungsmöglichkeiten aber viel umfassender als wir uns zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt vorstellen können. Das Interesse an Blockchain steigt exponentiell und beinahe im Tagesrhythmus entstehen neue Blockchain-Anwendungen. So sind auch 55 Prozent der deutschen Unternehmen der Meinung, dass die Blockchain in Zukunft eine große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft haben wird. Das ergab eine Bitkom-Studie. Laut dem Bundesverband Bitkom gehört die Blockchain zu den wichtigsten 10 Trendthemen der Digitalbranche.
Verfechter der Blockchain sprechen bereits heute von einem Internet 3.0, das alle Industrien revolutionieren könnte und einen massiven Einfluss auf unser gesellschaftliches Leben haben wird. Dies passiert natürlich nicht von heute auf morgen. Wenn aber die Bank als Zwischeninstanz nicht mehr notwendig ist, warum sollte dies nicht auch für andere Bereiche gelten? Die Blockchain steht für eine transparente Verkettung von Datensätzen, die klassische Prüfinstanzen überflüssig macht. Auf diese Weise können nicht nur Währungssysteme ersetzt, sondern beispielsweise auch komplette Media- und Marketingprozesse abgewickelt werden.
Was ist die Blockchain?
So wie bei Bitcoin, liegt auch allen anderen digitalen Währungen eine gemeinsame Technologie zugrunde: die Blockchain. Dabei handelt es sich um ein digitales Ledger-System (Kassenbuch), in dem Transaktionen aufgezeichnet werden. Das bedeutet, dass Einzelteile (“Blocks”) fest und untrennbar sowie am Ende nicht manipulierbar zu einer Kette (“Chain”) verbunden werden. Zwar ist auch das Bezahlsystem Bitcoin ein sehr spannendes Feld, vor allem ist es aber die Technologie dahinter, die den disruptiven Trend so revolutionär macht. Die Idee eines dezentralen Netzwerks, welches nicht von einer oder mehreren bestimmten Organisationen kontrolliert und verwaltet wird, kann für die Zukunft vieler Branchen entscheidend sein. Denn Blockchain bedeutet vor allem Offenheit, Transparenz und Demokratie. Es ist die radikale Anwendung der Ideen von Open Source.
Anwendungsbereiche der Blockchain
Die Blockchain bietet unzählige Anwendungsmöglichkeiten, von denen erst wenige wirklich umgesetzt worden sind, während sich ein Großteil der Projekte noch in der Planungs- und Ausarbeitungsphase befindet. Die Technologie alleine bietet interessante Einsatzmöglichkeiten, jedoch entfaltet sich das Potenzial am besten in Verbindung mit anderen Technologien wie dem Internet der Dinge, künstlicher Intelligenz oder moderner RFID- & Sensortechnologie. Des Weiteren müssen mit der Zeit einige notwendige regulatorische Hürden gemeistert werden. Optimal lässt sich die Technologie grundsätzlich in Umwelten einsetzen, in denen mehrere Parteien dasselbe Ziel verfolgen, sich aber aus verschiedenen Gründen misstrauen. In Blockchain-basierten Umwelten können Parteien ohne Zweifel und Misstrauen schnell und effizient miteinander agieren.
Einige potenzielle Anwendungsbereiche
- Energiewirtschaft (Beispiel: Powerledger, WePower)
- Immobilien: Grundbücher/Besitzrecht, Notariatswesen, Crowd-Investing (Beispiel: Rentberry, Propy, Atlant)
- Identität (Personalien, Führerschein, etc.) (Beispiel: Civic, Blockstack)
- Gesundheitsdaten/Historie (für Ärzte und Krankenhäuser)
- Logistik und Lieferketten (z.B. Einzelhandel, Containerlogistik, etc.)
- Internet of Things – M2M-Kommunikation bzw. Bezahlung (Beispiel: IOTA)
- Cloud Computing: Rechenpower mieten und vermieten (Beispiel: Golem)
- Datenspeicherung (Beispiel: IPFS, Storj, SIA)
- Politische Wahlen & Abstimmungen
- Prognosen/Vorhersagen (Beispiel: Augur, Gnosis, Cindicator)
- Cyber Security (Beispiel: Polyswarm)
- Finanzprodukte (Aktien, ETF/Fonds usw.)
- Startup Investments (Neufund)
- Social Media (Steemit, Status)
- Dezentrales, zensurfreies Internet (Blockstack, Brave Browser & Basic Attention Token, Substratum)
- uvm…
Zahlreiche Anwendungsfälle zeigen somit bereits heute, die innovative Bandbreite der Technologie auf.
Fazit
Wie bei fast jeder Technologie wird es Zeit brauchen, bis sich die disruptive Kraft der Blockchain entfaltet. Aktuell befindet sie sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium und ist stark begrenzt auf Kryptowährungen. Fest aber steht, die Technologie ist gekommen, um zu bleiben. Die Frage ist also nicht ob, sondern wann sie die Wirtschaft und unser gesellschaftliches Leben umfassend prägen wird. Indem wir uns bereits heute damit befassen, dass auf uns womöglich eine neue digitale Revolution zurollen wird, können wir aktiv daran teilhaben, die Richtung zu bestimmen, in die sie uns führt und ihre Chancen nutzen. Denn sie bietet viele Funktionen, die es bislang noch nicht gegeben hat. Das Umgehen einer Zwischeninstanz ist dabei wesentlich. Wenn weitere Features hinzukommen, könnte die Blockchain eine gesellschaftliche Entwicklung hin zu mehr Transparenz und mehr Wahrheit anstoßen. Das Zauberwort, mit dem diese Technologie den Sprung von der technischen Grundlage der Kryptowährungen in das bestehende Wirtschaftssystem schaffen könnte, lautet Vertrauen.
Wer sich mit der Blockchain beschäftigen möchte, kann sich vorbereiten, indem er zunächst den Rahmen schafft. Das heißt: Prozesse definieren und in bestehenden Systemen die Daten festlegen, die zukünftig in die Blockchain fließen sollen. Erst als zweiter Schritt folgt die Entscheidung, auf welcher Netzwerktechnologie die Blockchain-Lösung laufen soll. Hier gibt es bereits viele Anwendungen die unter dem ERC20 Standard basierend auf dem Ethereum Protokoll ausgeführt werden.